31. Oktober 2025 – Das Ende der Saison. Der Anfang einer Tradition.

Der Morgen des 31. Oktober 2025 beginnt kühl – aber klar. Der Himmel über Dresden wirkt, als hätte er uns Biker nicht im Stich lassen wollen. Schon aus der Ferne hört man das Grollen. Nicht irgendein Grollen.

Harleysound.
Ehrlich. Tief. Durch Mark und Straße vibrierend.

An der Star-Tankstelle sammeln sich nach und nach die Maschinen: 23 Bikes, gefühlt wirklich nur Harleys. Lack glänzt, Chrom blitzt, Jacken knarzen, dabei ist die Stimmung schon jetzt so warm wie ein gut eingefahrener V-Twin.

Das jährliche Ritual beginnt – die Last Last Mile, unsere traditionelle Saisonausklang-Tour.

11:00 Uhr. Zündung an.
Der Tross setzt sich in Bewegung.

Vor uns liegen 123 Kilometer Freihei, etwa 2,5 Stunden reine Fahrzeit.
Hinter uns liegt eine ganze Saison voller Geschichten, Kurven, Pannen und Freundschaften.
Zwischen uns liegt nur der Klang unserer Motoren.

Wir rollen Richtung Sächsische Schweiz, vorbei an herbstgoldenen Wäldern, die aussehen, als hätten sie ihre Farben extra für uns aufgelegt. Die Straße schlängelt sich weiter ins Osterzgebirge, hinunter Richtung Bahretal/Rosental, hinein ins Müglitztal, und über Pirna wieder zurück Richtung Dresden.

Die Sonne lacht. Die Laune steigt mit jeder Kurve.

Es ist eine Strecke, die alles hat: Landschaft, Flow, Kurven, Ausblicke.
Und es ist ein Tag, der alles hat: super Wetter, tolle Strecke, tolle Laune.

Ankunft bei Olaf – das Kapitel schließt sich
Gegen 14:30/15:00 Uhr rollen wir nacheinander auf Olafs Werkstatthof.

Die Bikes stehen dicht an dicht – wie Krieger, die von einer Mission zurückkehren.
Und Olaf?
Der hat wieder einmal alles aufgefahren:

Leckere Bemmchen
Kuchen, der schneller verschwindet als Öl aus einem alten Evo
Heiße Erbsensuppe, perfekt nach der Fahrt
Alkoholische und alkoholfreie Getränke

Und vor allem: den ersten Glühwein der Saison.
Die kalten Finger wärmen sich an den Tassen, die Gespräche werden lauter, die Witze schärfer, die Stimmung noch besser.

Unsere Frauen haben uns wie immer großartig unterstützt – und irgendwie schaffen sie es tatsächlich, dass nach all dem Trubel alles wieder aussieht wie vorher.
Nur die „Galerie von nassen Abtrockentüchern“ beweist, dass hier echte Arbeit geleistet wurde.

Ein Saisonende, wie es im Buche steht.
Als später die Dämmerung einsetzt und die Bikes langsam in einzelne Richtungen verschwinden, bleibt ein Gefühl:

Zusammenhalt.
Dankbarkeit.
Und die Gewissheit, dass der Spirit des Dresden Chapter Germany auch über den Winter hinweg lebt.

2025 endet nicht in Stille, sondern in einem Chor aus Motoren, Lachen und Glühwein.
Eine wunderschöne, gemeinsame Saison.
Eine letzte Fahrt.
Die Last Last Mile.

Und jeder von uns weiß:
Nach der Saison ist vor der Saison.